Neuigkeiten im und um KJV Rostock/HRO
30 Jahre Jagdhorn – Bläsertreffen in der Hagenower Bekow
Am 1. Mai fand in der Hagenower Bekow das 30 Jährige Bläsertreffen statt, zu dem sich alle Bläsergruppen anmelden konnten und alle Waidgenossen und Bürger eingeladen waren.
Unter der Schirmherrschaft des Ministers für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus traten 12 Bläsergruppen aus vielen Landesteilen und auch Alphornbläser auf und zeigten ihr Können. Eine Bläsergruppe aus unserem Kreis, die Bläsergruppe Quellental e. V. trat mit 3 Bläserinnen und 3 Bläsern an. Wieder einmal zeigte sich das hohe Niveau unserer Bläserinnen und Bläser, welches Frau oder Mann mit viel Zeit und Übung erreichen kann. Des Weiteren hielt der Minister und Wdg. Dr. Till Backhaus eine Ansprache. Es wurde durch die Veranstalter für die Besucher Jagdhunderassen vorgestellt, ihr Einsatzgebiet Nichtjäger/innen erläutert, auch die Korl Boys unterhielt mit seinem Gesangspartner das Publikum und brachte den einen oder anderen zum Schmunzeln, welches nicht nur aus Jagdhornbläser/innen und Jäger/innen bestand.
Für alle Freunde des Jagdhornblasens war diese Veranstaltung wieder mal eine pure Freude.
Es gehört schon eine große Portion Mut dazu vor so einem großen Publikum zu spielen, da die Veranstaltung sehr gut besucht war. Viele der Stände bei denen es nicht nur um das leibliche Wohl, sondern auch um Blasinstrumente, Hundezubehör und Jagdausrüstung ging, waren gut besucht und man kann nur einen Dank an die Veranstalter sagen und hoffen, dass das nächste Bläsertreffen in der Hagenower Bekow wieder so ein Erfolg wird. Es sind vor allem die Jagdhornbläser, welche immer wieder an das jagdliche Brauchtum erinnern und dies auch pflegen, denn Brauchtum hat es in der heutigen Zeit sichtbar immer schwerer und Jagd ist nun mal auch gelebtes Brauchtum und das müssen wir in der Öffentlichkeit auch zeigen.
Dank auch der Bläsergruppe Quellental e. V. die unseren Kreis bei dieser Veranstaltung so hervorragend vertreten hat.
Steffen Große
Schriftführer KJV
Am 29.04. fand in Freesendorf der 2. Jagdhundetag MV ,,Gwyn“ statt.
Ab 10.00 Uhr trafen sich in Freesendorf Hundeführer aus den verschiedensten Teilen des Landes und auch von außerhalb unseres Bundeslandes, um an dem diesjährigen Jagdhundetag teilzunehmen.
Bei dieser Veranstaltung drehte sich alles um den Jagdhund, egal welcher Rasse er angehört.
Im Vordergrund stand die Ausbildung und Weiterbildung dieser unentbehrlichen Jagdhelfer und seines Hundeführers. So konnte der passionierte Jagdhund u.a. an der Pendelsau, dem Fuchshindernis und der Schleppe arbeiten, welche dafür extra vorbereitet wurden. Besonders das Gespräch und die Erfahrungen der Hundeführer untereinander sollen hier gefördert werden und dieses fand auch in vielen Gesprächen statt. Zu der großen Anzahl an Jagdhunden gehörten sehr viele Weimaraner, Drahthaar aber auch Teckel, Terrier und Leikas als Einzelhunde oder auch als Meute. Dazu wurden Ausbildung, Hundeausrüstung, Hundesicherheit, Technik, Revierausrüstung sowie auch Transportmöglichkeiten und Versicherungen vorgestellt.
Auch für das leibliche Wohl wurde durch den Veranstalter gesorgt. Es wurden Produkte vom heimischen Wild angeboten. So waren für den Verzehr Erbsensuppe, Wildbratwurst, Wildgulaschsuppe oder auch Steak im Angebot und der eine oder andere nahm sich noch eine Wildsalami, Leberpastete vom Rehwild und so manch andere Leckerei vom heimischen Wild mit nach Hause. Da unser heimisches Wild auch ein sehr gesundes und nachhaltiges Nahrungsmittel ist und in der eigenen Region verarbeitet wird, bedeutet dieses auch, wir schonen damit Natur und Umwelt. Diese Nahrungsmittel müssen nicht über viele Kilometer weit transportiert werden.
Vielen Dank an die Veranstalter sowie die Organisatoren. Wir sehen uns hoffentlich nächstes Jahr wieder.
Steffen Große
Schriftführer KJV
Ich bin Andrea Mahnke.
Im Februar trat unser geschätzter Rüdemann Waldemar Schwarz an mich heran und fragte mich, ob ich mich nicht bereit erklären würde,sein Amt als Obmann für Hundewesen übernehmen zu wollen. Nach kurzer Überlegung willigte ich ein und wurde im April vom Vorstand des KJV in dieses berufen. Zu meiner Person: ich bin 37 Jahre alt, habe einen 7-jährigen Sohn und einen sehr verständnisvollen Partner an meiner Seite. Tätig bin ich als Sachbearbeiterin im Großhandel für Baubeschläge. Durch meinen Vater bin ich seit meiner Kindheit mit der Jagd verbunden, legte vor zwölf Jahren die Jagdprüfung ab. Seitdem bin ich Mitglied im Hegering Groß Lüsewitz und habe genauso lange den Kleinen Münsterländer am Band. Vor acht Jahren begann ich als aktiver JGHV-Richter, bin dadurch oft auf Prüfungen der verschiedensten Jagdhunderassen anzutreffen. Jährlich begleite ich Hundeführer mit ihren Vierbeinern durch die Prüfungen, führe selbst mehrfach im Jahr Brauchbarkeitsprüfungen in meinen bzw. im Nachbar Revier durch. Aktiv bin ich noch im Kleiner Münsterländer Verband LG Berlin Brandenburg, dort für das Prüfungswesen zuständig. Bei Fragen stehe ich allen jederzeit bereit.
Waidmannsheil Andrea Mahnke
Veränderung im Kreisjagdverband
Nach langjähriger Tätigkeit im Kreisjagdverband Rostock/ Hansestadt Rostock e. V. verlässt uns Wdg. Waldemar Schwarz als Obmann für Jagdgebrauchshundewesen.
Wdg. Schwarz hat über viele Jahre das Jagdgebrauchshundewesen im Kreis des Jagdverbandes Rostock/ Hansestadt Rostock e. V. organisiert, begleitet und gefördert. Dazu gehörte neben der Organisation von Übungsstunden und Prüfungen auch das Fachwissen um den Umgang mit Jagdhunden, welches er vielen Waidgenossen vermitteln konnte. Erfolgreich durch seine Unterstützung und Vorbereitung führten viele Waidgenossen ihre Jagdhunde durch die Prüfungen und konnten hervorragende Resultate erzielen. Gerade unerfahrene Waidgenossen fanden in Wdg. Waldemar Schwarz einen erfahrenen Obmann der anhand seines reichen Erfahrungsschatzes immer eine Hilfe war und wertvolle Tipps geben konnte. Da ich selbst mehrmals bei seinen Prüfungen dabei sein durfte, sage ich aus Erfahrung, wir im KJV Rostock/ Hansestadt Rostock e. V. konnten alle von seiner Arbeit sehr profitieren.
Der Vorstand des Kreisjagdverband Rostock/ Hansestadt Rostock e. V. möchte sich hiermit bei dir für deine hervorragende Tätigkeit rund um das Jagdgebrauchshundewesen bedanken und wünscht dir weiterhin viel Erfolg bei allem was du dir noch vorgenommen hast.
Gleichzeitig begrüßt der Vorstand des KJV Rostock/ Hansestadt Rostock e. V. unsere neue Obfrau für Jagdgebrauchshundewesen Wdgin. Andrea Mahnke, welche das Amt von Wdg. Waldemar Schwarz übernommen hat, und wünscht auch ihr viel Erfolg und alles Gute für die von ihr aufgenommene Tätigkeit.
Steffen Große
Schriftführer KJV
- Aktuelles zur Wildbrethygiene aus dem Landesjagdverband NRW von Herrn Dr. Rudolf Schneide als pdf-Download:
Mit Hut, Hund & Horn in die Kirchen
so etwas gibt es nur bei den Hubertusmessen. Anlässlich des Hubertustages dem 03. November eines jeden Jahres finden in diesem Jahr wieder zahlreiche Hubertusmessen statt. Im Landkreis Rostock haben Sie gleich zweimal die Möglichkeit den Klängen der Jagdhornbläser des Landkreises Rostock als auch den Neubrandenburger Jagdhornspielern zu lauschen.
So findet am 23. Oktober 2022 zu 10.00 Uhr in der Dorfkirche zu Buchholz bei Rostock eine wunderschöne und beschauliche Messe statt. Eine Woche später am 30. Oktober 2022 dürfen Jägerinnen und Jäger, Naturfreunde und Gäste einer größeren Messe im Doberaner Münster beiwohnen.
Festlich geschmückt präsentieren sich beide Kirchen von ihrer herrlichsten Seite um den Schutzpatron der Jägerinnen und Jäger zu ehren. Doch bevor so etwas im kleinen wie auch im großen Rahmen stattfinden kann, gehört eine Menge Vorbereitung dazu. Sei es das Schmücken der Kirchen durch die ortsansässigen Hegeringe oder auch die Probenläufe der Jagdgebrauchshunde für den Einmarsch der Hundefanfare.
Den wichtigsten und zugleich schönsten Beitrag leisten an diesen Tagen die Bläserinnen und Bläser. Die Proben für die insgesamt 22 Bläser, der verschiedensten Bläsergruppen, begannen bereits am 14. Juni diesen Jahres. Damit können die Besucher beider Messen ein hochwertiges Bläserkonzert miterleben und genießen. Unter der Leitung von Falk Sättler erfahren die Besucher einen musikalischen Schmaus mit Stücken wie zum Beispiel dem Tannenhäuser Jägergruß, dem Offertorium, den Glocken sowie natürlich dem Hubertusmarsch. Ein Stück schöner als das andere und Gänsehaut garantiert. Durch beide Messen führt Pastor Dr. Martin Kumlehn. Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten können solche besonderen Hubertusmessen erst ermöglicht werden. An dieser Stelle laden wir Sie herzlich zu beiden Messen ein.
Stefanie Große
Hegering Kritzmow
Hubertusmessen 2022
Auch in diesem Jahr finden im Kreis die Hubertusmessen in Buchholz (Gemeinde Ziesendorf) bei Rostock sowie im Doberaner Münster statt. Die Messe in Bad Doberan wird nach zweijähriger Pause wieder fortgeführt. Die erste Probe für die Bläserinnen und Bläser startet am 14.06.2022 in der Kirche in Buchholz. Interessierte Jagdhornspieler können gern zu den Probeterminen kommen. Für weitere Informationen können diese sich an den Obmann für jagdliches Brauchtum oder an teilnehmende Bläser wenden.
Stefanie Große
Falknermesse in der Kirche zu Buchholz (bei Rostock)
am 27.09.2020
um 10.00 Uhr
Hubertusfest beim Jagdschloss Gelbensande
Am Sonntag den 28.10.2018 veranstaltete der "Verein Museum Jagdschlosses Gelbensande e. V." unter dem Motto "wenn Jagdhörner erschallen" ein Hubertusfest der besonderen Art. Unter freiem Himmel wurde den Gästen durch die Jagdhornbläser der Gruppe "Quellental e. V." sowie der Kinder- und Jugendbläsergruppe der "Grünen Note" die vielfältigsten Stücke dargeboten. Nicht nur Hörnerklang erschallte, zu dem gab es fachliche Erläuterungen der Musikinstrumente und der jeweiligen Musikstücke. Die Palette reichte von Jagdsignalen, Fanfaren über Kinderlieder bis hin zu bekannten Volksliedern. Für jeden Geschmack war etwas dabei.
Eine Jagdhunde- und Falknervorführung mit ausführlicher Erläuterung durch die Halter der jeweiligen Tiere bereicherte den Tag ebenfalls. So erhielten auch Nichtjäger eine Vorstellung von der Arbeit der treuen Jagdbegleiter aus dem Kreis.
Die Landesforst Billenhagen präsentierte sich mit einem Kletterparcour, an welchem sich Groß und Klein unter fachmännischer Aufsicht ausprobierten. Jeder Gast erhielt auch Einblicke zur Arbeit im Wald sowie der relativ unbekannten Tätigkeit des Zapfenpflückens.
Die Falkner waren mit einem Stand vertreten, bei welchem die Besucher aus erster Hand ihr Wissen um Greifvögel erweitern konnten.
Ein besonderer Hingucker waren die farbenfrohen Kleider und Anzüge aus längst vergangener Zeit mit der Kulisse des Jagdschlosses. Der Museumsverein des Jagdschlosses Gelbensande führte auf diese Weise allen Gästen eine Vorstellung der Eleganz der damaligen Zeit vor Augen.
Wer Interesse für eine herbstlich geführte Kutschfahrt hatte, dem konnte dort ebenfalls geholfen werden. Mit einer imposanten roten Kutsche, prächtigen Pferden und einem Kutscher mit Zylinder und Anzug ging es durch den Wald. Stilvoller kann man weder den schönen Herbst noch die Ruhe im Wald genießen. Dies fand regen Anklang und großen Gefallen der Anwesenden.
Im Jagdschloss selbst fanden sich Bilder eines heimischen Malers, welcher heimatliche Naturszenen auf Leinwand brachte. Für die Kinder bestand die Möglichkeit ebenfalls künstlerisch tätig zu werden. Ein großer Maltisch mit reichlich Farben boten optimale Voraussetzungen.
Fazit: der "Verein Museum Jagdschloss Gelbensande e. V." hat ein sehr schönes Fest auf die Beine gestellt, von dem man nur hoffen kann, dass es sich zu einer schönen Tradition entwickeln wird, an dem viele Gäste noch Spaß und Freude haben werden. Und ein Besuch im Jagdschloss selbst ist immer wieder eine Reise wert.
Vielen Dank für den schönen Tag!
Steffen Große
museum-jagdschloss-gelbensande.de/unser-hubertusfest-2018/
Brauchtum macht Artenschutz
Wie groß ist eigentlich die perfekte Fuchsfalle? Dieser Frage stellten sich die Jagdhornspieler der Bläsergruppe Quellental e.V. und kamen schnell zu dem Ergebnis: "Je größer desto besser". Bei Fallen aus dem Handel ist bei Eingangsmaßen von ca. 34x36 cm Schluss. Mit Freude wurde dem Vorschlag des Leiters, Christopher Fedke, zugestimmt, gemeinschaftlich für jeden eine große Falle (40x40x170) zu bauen. Am 22.09.18 trafen sich Bläser in der umfangreich ausgestatteten Werkstatt. Pro Falle wurde eine Siebdruckplatte 2,5x1,25 geschnitten, mit Scharnieren versehen, geschraubt und vieles mehr. Zwar brauchten wir länger als gedacht, doch das Ergebnis überzeugt. Ein schöner Nebeneffekt für die Fallenbauer, dass ihre Eigeninitiative durch die "Förderrichtlinie für die Anschaffung von Fallen" des LJV MV mit bis zu 50 Euro pro Falle unterstützt wird. Nicht nur für einen artenreichen Tierbestand und als ASP-Prävention ist die Fallenjagd ein Gewinn, auch das Eigenheim profitiert davon. Eine Fuchsdecke ist immer ein schöner Hingucker und perfekt für kuschelige Wintertage.
Falk Sättler
20 Jahre Grüne Note
Das 20jährige Bestehen der Kinder - & Jugendbläsergruppe "Grüne Note" unter der Leitung von I. wurde am 08. Juli 2017 im Rahmen des Dorffestes in Wahrstorf gefeiert. Während der Veranstaltung zeigten kleine und große Jagdhornbläser ihr Können, wobei besonders die modernen Stücke den Zuspruch der Gäste fanden. In den letzten 20 Jahren wurden viele Jagdhornbläser durch die Leiterin der "Grünen Note" ausgebildet und unterstützt. Damit trugen sie zur Erhaltung dieses Kulturgutes bei. Das Jagdhornblasen ist ein wichtiger Bestandteil des Brauchtums in der Jagd und als anerkanntes Weltkulturerbe der UNESCO relevanter denn je.
Leider findet man in der heutigen Zeit Wenige, die sich so für die Nachwuchsgewinnung, die keine Jäger sind, einsetzen. Um diese Tradition interessiertern Kindern und Jugendlichen beizubringen, bedarf es viel Zeit und Einsatz. Deshalb dankt der Vorstand des KJV Rostock/HRO auf diesem Weg nochmal allen mit dem jagdlichen Brauchtum verbundene Jägerinnen und Jäger sowie allen Nichtjägern für diese Arbeit und insbesondere für die Jugendarbeit und Nachwuchsgewinnung.
Stefanie & Steffen Große
Jägerbrunch 2017
Der jährlich durchgeführte Jägerbrunch des Kreisjagdverbandes Rostock/HRO war Dank der guten Zusammenarbeit der Stadt Tessin und des KJV wieder ein voller Erfolg. Bei angenehmem Wetter wurde der Jägerbrunch von der Bürgermeisterin der Stadt Tessin und der Schirmherrin des Brunches sowie dem Vorsitzenden des KJV Wdg. Kusch vor über 120 Gästen auf dem Grillplatz Tessin um 10.00 Uhr eröffnet. Die Verantwortlichen, voran Wdg. L. hatten für Groß und Klein unterschiedliche Programmpunkte organisiert.
So war für unsere Kleinen Kinderschminken oder das Bauen von Vogelkästen möglich. Für alle Besucher wurde Wdg. H. die Hunderasse Laika als Jagd- und Familienhund sowie durch den Falkner Wdg. G. ein Gerfalke vorgestellt. Beide Tierarten sind in der heutigen Jagd in Deutschland nicht sehr häufig und regten somit das Interesse vieler Gäste an.
In jeweils ausführlichen Erläuterungen erfuhren die Besucher etwas über die Arbeit, Haltung und das Leben der jeweiligen Tiere, welches selbst für erfahrene Jägerinnen und Jäger sehr informativ war. Wer wollte, konnte sich auch zurück ziehen und sich medial über das Leben von Rotwild und Co. informieren. Für das leibliche Wohl in Sachen Essen und Trinken war hervorragend gesorgt. Jeder durfte sich nach Herzenslust an dem reichlichen Buffet bedienen.
Musikalisch wurde der Brunch durch Jagdhornbläserinnen und -bläser eröffnet und begleitet, welche ihre Musikstücke auf sehr hohem Niveau vortrugen, weshalb das Zuhören auch wieder Spaß machte. Die Badelandschaft war auch dieses Mal wieder zur Nutzung für die Gäste verfügbar.
Hiermit nochmals vielen Dank an die Stadt Tessin und alle an der Durchführung Beteiligten für einen gelungenen Jägerbrunch.
Steffen Große
Wildschweinplage in Städten - Uni Rostock entwickelt Präventionsprogramm
Dummes Schwein? „Falsch“, sagt Rostocks Stadtforstamtsleiter Jörg Harmuth. „Wildschweine sind pfiffige Kerlchen, äußerst schlau und anpassungsfähige Überlebenskünstler. Die borstigen Grunzer wissen ganz genau, wie man uns an der Nase herumführt.“ Warum sollen sie auch im Wald leben und Eicheln futtern, wenn es in der Stadt Fast-Food auf der Straße gibt? Die Stadt ist ein wahres Schlaraffenland. Die Universität Rostock untersucht jetzt im Auftrag der Hansestadt und des Landwirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommerns, welche Schäden Wildschweine in der Großstadt Rostock und Umgebung, sprich in Gärten, Parkanlagen, auf Feldern und Wiesen verursachen und wie man beispielsweise durch eine andere Bejagungs-Strategie gegensteuern kann. Rostock ist eine der ersten Universitäten in Deutschland, die sich intensiv mit der Plage von „Schweinen in der Stadt“ beschäftigt und dazu forscht.
Immerhin haben die Schwarzkittel im vergangenen Jahr allein auf städtischen Flächen des Grünamtes Schäden in Höhe von etwa 100.000 Euro angerichtet. Die Tiere hinterlassen u.a. in Markgrafenheide richtige Grabelandschaften. „Wir müssen handeln“, sagt der Stadtforstamtsleiter. Obwohl in den letzten zwei Jahren allein in und um Markgrafenheide 84 Wildschweine erlegt wurden, ist das Problem damit nur zeitweilig gemindert. Die frei gewordenen Lebensräume werden innerhalb kurzer Zeit erneut besiedelt. Viele bisherige Bemühungen, der Schweineplage Herr zu werden, waren nur „ein Stochern im Nebel“. Dies betrifft vor allem die notwendige Prävention in Bezug auf Lebensräume für Schwarzwild und die effektive Bejagung möglichst bereits außerhalb des urbanen Raumes.
„Wir wollen versuchen, zunächst die Populationsdichte der Schwarzkittel, beispielsweise durch Fotofallen, Markierung und Sichtzählung zu bestimmen“, erklärt Diplom-Biologe Dr. Hinrich Zoller vom Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock die Arbeitsschritte. Der 34-Jährige ist in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und schon seit jungen Jahren mit der Jagd vertraut. Er weiß also auch aus praktischer Sicht sehr genau, worum es geht. In einem weiteren Schritt wollen die Forscher sowohl die Populationsdynamik wie auch das Raum-Zeit-System der Tiere erkennen, um dann nachvollziehen zu können, wo sich die Wildschweine wann aufhalten. Dazu sollen die Schwarzkittel mit Hilfe von großen Fallen gefangen werden. Mit Sendern und Ohrmarken ausgestattet, werden sie dann wieder in die Freiheit entlassen. So können die Wanderungsbewegungen, sowie Reaktionen auf Bejagung oder Störungen der Schweine genau nachvollzogen werden.
„Dann wissen wir, welche Strategien wir anwenden können und was zu tun ist, damit die Tiere letztlich im Wald bleiben“, hofft Jörg Harmuth. „Es wird in dem Forschungsprojekt aber auch darum gehen, die Bevölkerung aufzuklären, welche Pflichten und Möglichkeiten sie hat, damit die Schweineplage gemildert werden kann“, sagt Dr. Zoller. Wichtig ist, dass die Tiere niemals gefüttert werden und ihnen der Zugang zu Grundstücken durch Zäune erschwert wird.
Weil das Wildschweinproblem in anderen Städten und ländlichen Bereichen Mitteleuropas ebenfalls sehr groß geworden ist, planen die Forscher der Universität Rostock, Kooperationen mit anderen Instituten und Universitäten im In- und Ausland einzugehen. So sollen neueste Erkenntnisse aus der Forschung besonders in den Städten schnell praxiswirksam werden. Besonders in städtischen Siedlungsräumen gibt es zwei Lager: Die einen wollen die Schweine von der Stadt fernhalten, die anderen wollen sie streicheln. „Das ist eines der Hauptprobleme“, meint Dr. Zoller. Doch auch durch möglicherweise falsches Jagdmanagement sieht er die Wildschweine weiter auf dem Vormarsch. Hier Lösungen anzubieten, ist eines seiner weiteren Forschungsvorhaben. „Die derzeit einzig sinnvolle Möglichkeit, die Bestände einzudämmen, ist die Jagd. Wird nicht eingeschritten, regelt die Natur das selbst. Das heißt, es brechen Krankheiten aus“, warnt Zoller. Er erinnert an die europäische Schweinepest vor ein paar Jahren. „Das möchten die Landwirte und Jäger nicht noch einmal erleben, weil dann ganze Bestände von Hausschweinen gekeult werden müssen.“
Dabei scheint die Wildschweinplage auch durch die Landwirtschaft hausgemacht. Die mit Mais und Raps angebauten Flächen werden immer größer. „Da haben die Tiere nicht nur gut zu fressen, sondern auch beste Deckung“, sagt Dr. Zoller. Basierend auf den Erkenntnissen der letzten Jahre, könnte auch der Klimawandel mit der explosionsartigen Ausbreitung der Schwarzkittel zu tun haben. Starke, anhaltende Frostperioden von mindestens sechs bis acht Wochen werden immer seltener. Die Frischlinge überleben dadurch in sehr großer Zahl. In den letzten Jahren haben teilweise bis zu 70 Prozent der Frischlings-Bachen selber Frischlinge bekommen, erklärt der Biologe.
Hintergrund: Seit über 40 000 Jahren dient das Wildschwein dem Menschen durch die Jagd als Nahrungsgrundlage oder trat ihm mit dem Aufkommen der Landwirtschaft als Konkurrent entgegen. Aus diesen Gründen kam es bis zum 17. Jahrhundert zur Ausrottung dieser Wildtierart in England, Dänemark und Skandinavien. Im 18. und 19. Jahrhundert verschwand das Wildschwein dann auch aus den meisten Bereichen Mitteleuropas. Auf Grund von Veränderungen in den Jagdsystemen und der Modernisierung der Landwirtschaft kam es bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in Europa zur Ausbreitung und Auswilderung in wildschweinfreie Gebiete, selbst in Nordamerika, Australien und einigen kleineren Inseln des Atlantiks und Pazifiks.
Seit etwa 60 Jahren ist in ganz Mitteleuropa ein starker Anstieg des Schwarzwildes zu verzeichnen. Der Trend hält unvermindert an und konnte trotz frühzeitigem Erkennen und teilweise eingeleiteten Maßnahmen bisher in keiner Weise gestoppt werden. „Seit Jahrzehnten versuchen wir Menschen, die Wildschweine vom Acker zu kriegen“, sagt Rostocks Stadtforstamtsleiter Harmuth. Aber: „Trotz aller Bemühungen gibt es mehr Schweine denn je.“
Dr. Hinrich Zoller
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Quelle: http://www.uni-rostock.de/detailseite/news-artikel/wildschweinplage-in-staedten/